Höfen

Höfen gehörte einstmals zum Besitze des Klosters Seelau. Es werden wohl zuerst einige Gehöfte gestanden sein und die Leute werden gesagt haben, sie wohnen ,,in den Höfen", sie gehen ,,zu den Höfen", sie sind ,,aus den Höfen'. So entstand der Ortsname ,,Höfen, Höffen, Heffen", wie es seit alter Zeit heißt. Auch der Name ,,Höflein" kommt vor. Die tschechische Bezeichnung für Höfen im 15. und 16. Jahrhundert war Dworcze.

Im Jahre 1360 wird in einer Seelauer Urkunde ,,Dreihofen" in der Nähe Iglaus erwähnt, 1361 ,,Dreinhofen". Im Jahre 1511 wird in einem Iglauer Oberhofspruche ,,Dreyenhoffen" genannt. Da damals ein ,,Nicl von der Czeyl" mit einem ,,Hanus von Dreynhöffen" wegen einer Wiese in Streit gekommen ist, liegt Dreyenhoffen in der Nähe von Zeil, ist daher das heutige Höfen oder Vöstenhof.

In Dreihofen stand die Grundobrigkeit dem Kloster Seelau zu und es hatte hier der Iglauer Bürger Ensater 1361 zu ,,Purkrecht" Besitz (,,curia prope civitatem Iglaviam situatam, quae Dreinhofen vulgariter nuncupatur"). An das Kloster war ein Jahreszins von zwei Schock Groschen zu Michaeli zu entrichten.

Eine andere Urkunde aus dem Jahre 1360, die von einer Mühle zwischen Zeil und Höfen (,,inter medias affines villarum Czaylam et curias") handelt, bezeugt diese Örtlichkeiten schon für die Zeit König Przemysls (1. oder II.?), also wenigstens ein Jahrhundert früher.

Höfen war fortan Seelauer Klosterbesitz, was verschiedene urkundliche Eintragungen, so unter anderen 1437,1458,1493 bezeugen. Es kam mit den Seelauer Gütern in die Hände des Adelsgeschlechtes der Trczka, die sich in

Seelau ein neues Schloß erbauten. Im Jahre 1596 verkaufte Wilhelm von Trczka seinen Besitz von Stecken bis Höfen an die Stadt Iglau. Diese blieb fortan die Obrigkeit bis zum Jahre 1848.

1554 wurden im Trczkaschen Urbar verzeichnet: 1. Jacub Ssantzi, 2. Hanß,

Lorentz' 4, Hawel stareg, 5. Rybarz, 6. Jacub, 7. Lukess, 8. Fsoltan Czerny, 9. Ssiman, 10. Kozar, 11. Paul.

Der Richter hatte einen Freilahn und das Schankrecht. Die Dorfabgaben betrugen damals zu Georgi und zu Galli je 118 Schock 26 1/2 Denar und zu Weihnachten 1 Schock 24 Groschen und ein Hühnergeld.

Im Jahre 1615 wurden die Höfner Bartl und Matl Staudl erwähnt. Im Jahre 1654 wurden folgende Untertanen angeführt: 1. Mat. Woltamandl, 2. G. Merabaltl, 3. Martin Krumb, 4. Math. Krautschneider, 5. Thomas Beyrader, 7.Johann Putler, 8. Paul Ssteffer, 9. Urbandl, 10. Neu Kaser, 11. Peter Waczky 12. Johann Lauffer, 13. M. Saudl . Davon waren im Jahre 1675 wüst 8, 9,10 und 13 statt 1 war Matieg Wybral, statt 2 die Witwe Margaretha, statt 3 Gregor Krumb, statt 4 Mates Krczal, statt 5 Laurenz Beyarder, statt 6 Martin Hofmann, statt 7 Bartl Krautschneider, statt 11 Wentzl Krump, statt 12 Martin Hoffmann.

Eine urbariale Aufzeichnung aus etwas späterer Zeit vermerkt:

Nr. 1 Greger Wibiral (früher Mathes Wibiral), Nr. 2 Simon Batre (früher

Margareta Merebelka), Nr, 3 Mathes Krum (früher Greger Krum), Nr.4 Phi.

lipp Watzal (früher Mathes Watzal), Nr.5 Veith Bieranderle (früher Lorentz

Bieranderle), Nr.6 Hanß Hoffmann (früher Martin Hoffmann). Nr.7 Wentz

Krautschneider (früher Bartl Krautschneider), Nr.8 Paul Plath (früher Paul

Stehefest), Nr.9 Hanß Henrich Hörth Ein schmidt, Nr.10 Martin Watzal (früher Urbanekh), Nr. 11 Andreas Zodl (früher Wentz Krum), Nr. 12 Martin Krautschnaider (früher ,, Heüsler Martin Hoffmann"), Nr.13 Lorentz Kruschneyder (früher Mathes Saud). Im Jahre 1766 waren: 1. Johann Georg Wessely, 2. Georg Krajatsch, 3. Andres Krum, 4. Martin Ploth, 5, Andres Piranderl, 6. Andreas Hoffmann, 7. Martin Krautschneider, 8. Lorentz Ploth 9.Johann Nowak, 10. Mathes Pulß, 11. Andres Nowakh, 12. Augustin Gött 13.Lorentz Wibiral.

Im Jahre 1779 verteilte sich der Besitz in folgender Weise: Nr.1 und 2 bei

Wolframs. Nr.3 war das Hirtenhaus. Nr.4 Johann Kelner 92 M 9 mß. Nr.5 Augustin

Göth 14 M 10 mß. Nr.6 Andres Ploth 104 M 13 1/2 mß. Nr.7 Martin Hoffman 119 M 9 mß. Nr.8 Johann Weßely 138 M 5 3/4 mß. Nr.9 Lorenz Ploth 98 M 2 3/4 mß. Nr.10 Johann Paul Augl. Nr.11 Paul Krautschneider 124 M 14 1/4 mß,

Nr.12 Paul Pulß 19 M 3 mß. Nr.13 Andres Piranderle 120 M 2 3/4 mß. Nr.14

Andres Krum 112 M 71/2 mß. Nr.15 Andres Nowak 120 M 11 3/4 mß. Nr.16

Georg Krajatsch 98 M 9 1/4 mß. Nr. 17 Mathes Nowak 72 M 11 1/2 mß. Dazu

Gemeindeland 36 M 5 1/4 mß dies ergibt eine Gesamtfläche von 1273 M 3 1/4 mß.

 Höfen war eine selbständige Gemeinde. 1939 waren vier deutsche und fünf tschechische Vertreter im Gemeinderat. Die deutsche Volksschule bestand seit 1. Januar 1901. Die Pfarre und die Post waren in Wolframs. Höfen hatte eine eigene Bahnstation, die zuständige Gendarmerie war in Deutsch-Gießhübel.

Zum Einblick in die wirtschaftlichen Verhältnisse am Ende des 17. Jahrhunderts ist hier der Viehbestand der Höfener Bauern verzeichnet.

Bauer

Ochsen

Kühe

Galdt*

Schafe

Schweine

1. Greger Wibiral

6

3

3

0

1

2. Simon Batre

6

2

2

0

1

3. Mathes Krum

4

3

0

7

1

4. Philipp Watzal

4

4

0

0

0

5. Veith Bieranderle

4

3

2

8

0

6. Hanß Hoffmann

6

4

2

7

1

7.Wentz Krautschneider

2

3

0

6

0

8.Paul Plath

4

4

2

0

0

9.Hanß Henrich Hörth

4

2

1

6

1

10. Martin .Watzal

7

3

1

0

1

11.Andreas Zodl

0

2

1

0

0

13.Lorentz Krumschneyder

2

1

1

0

1

Galdt = Jungvieh

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